Antibakterielle Polymere Materialien – Alternative zu einer Zahnbürste?
Heutzutage ist es ganz schwer sich das Leben ohne Zahnbürste vorzustellen. Wahrscheinlich ist es aber nur eine Frage der Zeit. Antibakterielle Zähne sind eine Neuheit der Stomatologie, die, nach Überzeugung der Wissenschaftler, eine gewöhnliche Verwendung der Zahnbürste für Zerstörung der pathogenen Bakterien in der Mundhöhle ersetzen kann. Wissenschaftliche Forschungen haben festgestellt, dass es möglich ist, wenn man für die Herstellung der Plomben, Prothese, Zahnkronen, Implantate oder Klammern eine Mischung aus den normalen zahnärztlichen Materialien und quaternären Ammoniumsalzen anwendet.
Wirkungsweise der antibakteriellen Zähne besteht darin, dass positiv geladene Ammoniumsalze Verbindungen die negativ geladene Bakterienwand bei deren Wechselwirkung zerstören. Im Ergebnis stirbt das Bakterium.
Es ist geplant, diese Methodik in der Kieferorthopädie bei der Verwendung von Zahnspangen und Klammern anzuwenden. Die mechanische Reinigung der Zähne unter Zahnspangen ist erheblich kompliziert, weil die Bakterien sich in den schwer zugänglichen Bereichen des Zahnes sammeln und Milchsäure produzieren. Dies führt wiederum zur Zahnkaries. Die Erzeugung der keramischen Zahnspangen mit Ammoniumsalzen gibt die Möglichkeit diesem Prozess vorzubeugen und die Zähne vor den Einwirkungen der schädlichen Faktoren zu schützen.
Im Laufe der Forschungen haben die Wissenschaftler bewiesen, dass die zahnärztlichen Materialien mit der Zugabe von Ammoniumsalzen 99% der Bakterien der Mundhöhle ohne Zerstörung der lebenden Zellen töten. Ein ähnliches Material ohne Ammoniumsalze zerstört nur 1% der Bakterien.
In der nächsten Zeit ist auch die Erzeugung eines 3D-Scanner geplant, mit dessen Hilfe könnte man individuelle Implantate auf Grund von Ammoniumsalzen drucken.
Die Methodik ist auf den Patienten nicht getestet, allerdings laufen derzeit noch viele klinische Studien. Nach den Prognosen der Wissenschaftler findet diese Methodik mit der Verwendung der Ammoniumsalze ihre Anwendung auch in anderen Bereichen der Medizin, zum Beispiel in Chirurgie oder Urologie.
Viele Fragen bleiben noch ohne Antwort. Wahrscheinlich vergisst bald die Menschheit über das Problem der Karies und anderen Erkrankungen der Mundhöhle, die durch Bakterien verursacht sind.
02.11.2015